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Tierschutzverein Bella Luna e. V.

Bergkamen in Nordrhein-Westfalen

Hilfe  für  verlorene  Hunde  die  in  Not  geraten  sind

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WIR AKTUELL OKTOBER 2014

Heute wollen wir uns zu einer Entwicklung äußern, die Sorge bereitet: Die Rückgabe vermittelter Hunde, weil die neuen Menschen erwarten, dass das neue Familienmitglied so schnell wie möglich nach ihren Vorstellungen funktioniert. Diese Menschen wollen nicht verstehen, dass ein aus einer Notsituation geretteter Hund oft lange Zeit braucht, um sich in dem neuen Umfeld richtig wohl zu fühlen. Da sind Geduld und Mühe und nichts anderes gefordert. Wohl gemerkt, wir sprechen nicht von den Menschen, die, wenn das neue Familienmitglied da ist, plötzlich entdecken, dass ein Hund Arbeit bedeutet, die man sich so nicht vorgestellt hat und die man dann lieber doch nicht leisten möchte. Bevor wir einen Hund vermitteln, sprechen wir ausführlich mit den möglichen neuen Menschen und versuchen herauszufinden, ob sie sich der Verantwortung bewusst sind, die sie übernehmen werden; und nur, wenn wir den Eindruck haben, dass dies der Fall ist, bekommen die Menschen den Hund.

Nun wollen wir nicht immer nur jammern, sondern hier einmal berichten, dass es auch ganz anders geht. Im August dieses Jahres haben wir eine fünfjährige Boxerhündin übernommen. Diese Hündin hatte in einer Hüfte HD und konnte deshalb ein Bein kaum aufsetzen. Außerdem war sie übergewichtig. Auch war sie im Juni 2010 das letzte Mal geimpft worden. An ihren Zitzen war zu erkennen, dass sie mindestens einmal Junge zur Welt gebracht hatte. Das Schlimmste für uns aber war, dass die Hündin ganz offensichtlich aufgrund ihrer Lebensumstände keine Freude mehr am Leben hatte. Diese Hündin konnten wir schon vier Stunden nach der Übernahme ihrer neuen Familie übergeben. Im November haben wir dann die Hündin und ihre Familie besucht. Als die Familie die Haustür öffnete, sprang uns eine gänzlich veränderte Boxerhündin entgegen. Sie sprühte vor Lebensfreude und begrüßte uns stürmisch. Was hatten ihre neuen Menschen getan? Lassen wir sie selbst erzählen:

„ Wir hatten vor der, nennen wir sie einmal die Kleine, fünf Boxerhündinnen, die alle als Welpen zu uns gekommen und bei uns bis zu dem Zeitpunkt waren, an dem sie diese Welt verlassen mussten. Diese Hunde konnten wir mit unserer Erziehung stark nach unseren Vorstellungen prägen. Jetzt kam zum ersten Mal eine Hündin zu uns, die schon fünf Jahre auf dieser Welt war, deren Persönlichkeit wir nicht prägen konnten und von der wir nicht wussten, welche Erfahrungen sie in ihrem Leben wirklich gemacht hatte. Aussagen zu ihren Lebensumständen nahmen wir mit großer Skepsis zur Kenntnis, weil wir ihren Wahrheitsgehalt nicht nachprüfen konnten. Für uns ging es ab sofort darum, der Kleinen Sicherheit zu vermitteln und ihr das Gefühl zu vermitteln, dass wir sie lieb haben. So haben wir zwei große Hundekörbe mit hohen Seitenwänden im Schlafzimmer und Wohnzimmer aufgestellt und diese mit weichen Decken ausgestattet. So konnte sie sich zusammenrollen oder komplett strecken und ihren Rücken anlehnen. Diese Körbe sind sozusagen ihre Wohnung, in die sie sich jederzeit zurückziehen kann. Dort lassen wir sie absolut in Ruhe. Ansonsten kann sie sich im ganzen Haus frei bewegen. So haben wir erst einmal für ein gutes Wohngefühl gesorgt. Dann haben wir ihren Tag strukturiert, indem wir sie zweimal morgens und am späten Nachmittag, jeweils zu bestimmten Zeiten gefüttert haben. Außerdem sind wir mit ihr jeden Tag, zwischen 1 ½  und 2 Stunden auch zu einer bestimmten Zeit im Wald und auf Feldwegen Spazieren gegangen. Da gab es dann immer viel  zu entdecken. Gleichzeitig haben wir ihr Gewicht sukzessiv um vier Kg vermindert. Heute hat sie ihr Normalgewicht erreicht, von ihrer HD ist nur ganz selten noch etwas zu bemerken. Sie rennt und springt und spielt unterwegs voller Freude mit ihrem Ball. Dann haben wir sie niemals allein gelassen. Sie war immer mit uns zusammen, so dass Verlassensängste gar nicht erst aufgekommen sind. Weiterhin haben wir viel mit ihr gesprochen und sie hat aus dem Ton unserer Stimme gehört, dass wir sie lieb haben. Auch wurde sie natürlich häufig gestreichelt. Wir haben sie niemals angebrüllt oder mit lauter Stimme geschimpft oder sie an der Leine zurückgerissen. Sie befolgt alle Kommandos wie „Komm“, Sitz“, „Platz“, „Warten“ „Bei Fuß“ sofort. Unser gesamtes Handeln war und ist darauf ausgerichtet, dass sie sich bei uns 100% stressfrei wohlfühlt. Dabei sind wir unendlich geduldig, weil wir wissen, dass es sehr lange dauern kann, bis ein Hund wirklich 100% angekommen ist.“

Kann es sein, dass dieser Boxer sein Paradies gefunden hat?

Im Übrigen haben wir im Oktober acht Hunden geholfen.

Es grüßt Sie wie immer freundlich

das Team von BELLA LUNA e.V.