WIR AKTUELL JULI und AUGUST 2019

Es ist Ferienzeit und für viele Hunde beginnt jetzt eine schlimme Periode ihres Lebens, denn sie werden von ihren Menschen, denen sie immer gute Gefährten waren, für immer getrennt. Nur sie wissen es im Augenblick der Trennung nicht. Sollen wir sagen Gott sei Dank oder uns empören über so viel Lieblosigkeit? Dann kommt der Moment, in dem sie merken, dass sie verlassen wurden und dieser Moment muss schrecklich für sie sein. Die meisten Hunde landen in einem Tierheim. Da haben sie ein Dach über dem Kopf und bekommen zu essen und zu trinken, sicher auch menschliche Zuwendung, aber ersetzt das den Verlust ihrer Menschen? Was wird ein verlassener Hund fühlen, wenn er im Tierheim ankommt und in einen Zwinger gesteckt wird, in dem schon viel zu viele Hunde sind, von denen einige aggressiv bellen, andere sich verzweifelt in einer Ecke zusammenkrümmen? Da gibt es sogar Menschen, die geben ihren Hund selbst im Tierheim ab, drehen sich um und gehen, ohne auch nur einen Blick zurück zu werfen, wieder weg. Dann steht der Hund da und will mit, kann aber nicht mit, weil er von einem Mitarbeiter des Tierheims festgehalten wird. Wie wird sich dieser Hund fühlen, wenn er merkt, dass er verlassen wurde? Dann kommen die verschiedenen Methoden, sich von einem Hund für immer zu trennen. Die brutalste ist, mit dem Auto auf einer wenig befahrene Landstraße langsam zu fahren, eine Autotür aufzumachen und den Hund aus dem Auto zu werfen. Wie wird sich ein Hund fühlen, der verzweifelt versucht, hinter dem weg fahrenden Auto herzurennen, es aber nicht einholen kann und schließlich völlig erschöpft auf der Straße liegen bleibt? Eine weitere Methode ist, den Hund auf einer Autobahnraststätte, möglichst weit weg von dem Raststätten Gebäude, irgendwo anzubinden und davon zu fahren. Eine beliebte Methode ist auch, den Hund irgendwo in einem Waldstück an einen Baum zu binden, wo er dann, wenn er Glück hat, bald gefunden wird. Vielleicht wird der eine oder andere, das hier für Schauermärchen halten. Leider ist das nicht so, sondern furchtbare Realität, die wir selbst erfahren haben.

Für uns als Tierschutzverein ist die Urlaubszeit jedes Jahr wieder eine besondere Herausforderung, denn wir wollen die notwendigen Kapazitäten bereithalten, um in solchen Fällen, wie den oben geschilderten, helfen zu können. Da ist dann zuerst einmal die Frage der Unterbringung. Das ist nicht einfach, denn wir haben kein Tierheim, sondern Pflegestellen, in denen wir in Not geratene Hunde unterbringen. Aber auch Pflegestellen haben manchmal Urlaub und können in dieser Zeit keine Hunde aufnehmen. Bisher ist es uns fast immer gelungen, eine akzeptable Lösung zu finden. Außerdem versorgen wir die Hunde mit Futter und nicht zuletzt kümmern wir uns um die medizinische Versorgung der Tiere. Das alles führt dazu, dass wir in den Monaten Juli und August mit unserem Kraftfahrzeug viele Tausend KM mehr als in den anderen Monaten des Jahres und viele Stunden mehr für die Lebensqualität unserer Hunde arbeiten.

Im Übrigen haben wir in den Monaten Juli und August vierzehn Hunden neu geholfen.

Es grüßt Sie wie immer herzlich

Ihr leicht überanstrengtes Team von BELLA LUNA e.V.